TGS-Auslandsfahrt 2019 vom 25. Mai bis 02. Juni 2019 nach Kroatien.
Um 5.00 Uhr morgens am 25. Mai begann die Reise in Rodenbach. Mit dem Bus führte sie über die Autobahnen durch Österreich und Slowenien in die Kvarner Bucht nach Kroatien. Standort dort war das Städtchen Crikvenica und hier das 4-Sterne-Hotel Omorika, in dem wir gut untergebracht waren und mit vielfältigen, leckeren Frühstücks- und Abend-Buffets bestens verpflegt wurden. Die Lage des Hotels an der Uferpromenade ermöglichte u.a. auch vom Speisesaal einen Blick auf die blaue Adria, was gleich beim ersten Abendessen mediterranes Flair und Urlaubsstimmung vermittelte.
Der erste Ausflug führte auf die Insel Krk. Vor der Abfahrt vom Hotel war unsere Reiseführerin Veronika, eine charmante und kompetente Begleiterin, zugestiegen, die uns einige Tage begleitete und mit ausführlichen Informationen über Kroatien, die Kvarner-Bucht und die jeweils besuchten Orte versorgen sollte. Die Insel war bis 1980 nur mit einer Fähre vom Festland aus erreichbar. Dann wurde die Krk-Brücke gebaut, über die man heute bequem mit Bus oder Pkw auf die Insel gelangt. Die Insel hat eine Fläche von rd. 405 Quadratkilometern und rd. 17.800 Einwohnern. Die Bewohner leben – wie in ganz Kroatien - überwiegend vom Tourismus. Auf der Insel werden aber auch Wein, Schnaps, Olivenöl, Käse und Schinken hergestellt. Bei der Führung durch die Altstadt der Stadt Krk erfuhren wir interessante Details über die Geschichte. Es gab sowohl griechische als auch römische Einflüsse, die neben den venezianischen und österreichischen Epochen teilweise noch sichtbar sind und die Insel sowie ganz Kroatien bis heute prägen. Nach der Führung ging es in das malerisch in einer geschützten Bucht gelegene Örtchen Punat, wo sich ein eindrucksvoller Yachthafen befindet. Zum Abschluss dieses Ausflugstages gab es eine Weindegustation in einem Gasthaus in dem hoch über dem Meer auf einem steilen Felsen gelegenen Städtchen Vrbnik. Hier wurden auch Käse, Schinken, Olivenöl und vier verschiedene Schnapssorten aus eigener Herstellung angeboten. Es entwickelte sich eine feucht-fröhliche Stimmung, auf deren Höhepunkt Veronika ein kroatisches Liebeslied sang. Die Reisegruppe stand dem nicht nach und begann ebenfalls zu singen. Obendrein gab es noch einige kleine, launige Vorträge, und die Gruppe fuhr anschließend gut gelaunt und zufrieden ins Hotel zurück.
Am dritten Tag besuchten wir die Stadt Pula an der Südspitze Istriens. Sie ist mit rd. 58.000 Einwohnern die größte Stadt dieser Region, hat einen großen Hafen und kann auf eine sehr lange Geschichte zurückblicken. Veronika führte uns durch die Stadt und erzählte, dass auch hier Griechen und Römer ihre Spuren hinterlassen hatten, bevor dann eine sehr lange Herrschaft der Venezianer und in der neueren Zeit die des österreichischen Kaiserreiches folgte. Eine sehr imposante Hinterlassenschaft der Römer sind das noch heute gut erhaltene Amphitheater, das Forum Romanum und der Augustustempel. Unter den Österreichern wurde Pula zum Hauptkriegshafen ausgebaut, und es entstand u.a. eine Marine-Sternwarte, in der ein bedeutender Astronom die ersten 29 Asteroiden entdeckte. Die Pula vorgelagerte Insel Brioni erlangte in der jüngeren Geschichte Berühmtheit, weil der ehemalige jugoslawische Staatschef Tito dort seine Sommerresidenz errichtet hatte und von zahlreichen ausländischen Staatsmännern besucht wurde. Nach der Stadtführung ging es auf einen Bauernhof nach Zminji zu einem deftigen Mittagessen. Wir wurden dort mit Musik und Gesang empfangen. Es gab Schweinebraten, Sauerkraut und Bratkartoffeln sowie reichlich Wein und andere Getränke. Auf der Rückfahrt stand noch ein Besuch der Stadt Opatija an, die in der Zeit der österreichischen Herrschaft zum ersten heilklimatischen Kurort an der österreichischen Adriaküste ausgebaut wurde. Zahlreiche gekrönte Häupter, z.B. auch Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sissi), verbrachten hier ihre Badeurlaube. Später wurden aber auch einfache und preiswerte Domizile gebaut, um auch anderen Schichten einen Aufenthalt zu ermöglichen. Eine Fülle beeindruckender Architektur ist auch heute noch zu bewundern und vermittelt einen Eindruck von der damaligen Bedeutung des Kurortes. In der jugoslawischen Epoche verlor der Badeort an Qualität, erlebte aber seit Mitte der 1990er Jahre wieder einen Aufschwung und hat sich mit seiner wunderbaren Architektur, seinen schönen Promenaden und seinem milden Klima zu einer touristischen Metropole an der kroatischen Küste entwickelt.
Der Programmpunkt an diesem Tag war eine Ausflugsfahrt zur Insel Rab. Zunächst ging die Fahrt vorbei an der wunderschönen, zerklüfteten Küste, die teilweise verkarstet ist und dann wieder in sattem Grün erscheint, bis nach Stinica. Von dort setzten wir mit einer Fähre zur Insel über. Sie ist 22 km lang, hat eine Fläche von 91 Quadratkilometern und etwa 9.500 Einwohner. Der Boden ist überwiegend verkarstet, aber auch zu etwa 49 Prozent mit Wäldern bedeckt (auf einer Halbinsel im Westen befindet sich einer der letzten Eichenwälder des Mittelmeerraumes), und somit gehört sie zu den waldreichsten Inseln Kroatiens. Die Hauptstadt Rab zählt zu einer der schönsten an der kroatischen Küste. Ihr Wahrzeichen sind die nebeneinanderstehenden Kirchtürme und ihr Schutzpatron ist der Heilige Christopherus, dessen Schädel als heilige Reliquie aufbewahrt wird und zu dessen Ehren jedes Jahr traditionelle Ritterspiele abgehalten werden. Aus dem Jahr 1936 ist eine kuriose Begebenheit überliefert: Der damalige englische König Edward VIII. badete mit ausdrücklicher Genehmigung der örtlichen Behörden mit seiner Geliebten Wallis Simpson nackt in einer Bucht der Insel. Am Nachmittag gab es dann noch eine Panorama-Bootsfahrt, und man konnte noch einmal die Schönheiten der Vegetation, der Formation der Buchten und die unterschiedlichen Schattierungen des Meeres genießen.
Am fünften Tag machten wir am Vormittag noch eine Bootsfahrt in der Kvarner-Bucht, die durch das regnerische Wetter ein wenig beeinträchtigt wurde, aber letztendlich auch wieder tolle Eindrücke von der Landschaft und dem Meer vermittelte. Ab Mittag stand der Tag in Crikvenica zur freien Verfügung. Man konnte einen Bummel durch die idyllische Altstadt machen, ein leckeres Essen in einem der von Veronika empfohlenen Restaurants einnehmen, entlang der Uferpromenade spazieren gehen oder sich im Hotel einfach nur ausruhen.
Der Ausflug führte uns am sechsten Tag auf den Berg Motovun, von wo aus man einen atemberaubenden Ausblick auf die Landschaft der Region Istrien hat. Das gleichnamige historische Städtchen liegt 277 m über dem Meer auf einem steilen, isolierten Hügel über dem Tal des Flusses Mirna. Es hat etwa 500 Einwohner, die hauptsächlich von Tourismus, Weinbau und sich selbst versorgender Landwirtschaft leben. Die jahrhundertelange venezianische Herrschaft hat den Ort geprägt und ihm dieses kultur- und architekturgeschichtlich bedeutsame Ensemble beschert. Er ist von einem äußeren und inneren Mauerring mit Wehrtürmen und Stadttoren umgeben. In der Umgebung von Motovun befindet sich die größte Anbaufläche für weiße Trüffel, die auch an Ständen in den engen Gässchen angeboten wurden. Nach der Besichtigung fuhren wir in das Örtchen Trviz in die Konoba einer Bauernfamilie, wo wir wieder mit Schnaps und Musik empfangen wurden. Danach gab es leckere hausgemachte Wurst, Brot, Käse und Wein.
Das Ziel des Ausflugs am 7. Tag war Zadar. Diese Hafenstadt, rd. 75.000 Einwohner, liegt in Südkroatien in der Region Norddalmatien. Hier erwartete uns eine neue Reiseführerin, die uns ebenfalls kompetent unterrichtete. Auch Zadar ist kulturell und architektonisch noch heute deutlich sichtbar durch die jahrhundertelange römische, venezianische und österreichische Herrschaft geprägt. Es gibt zahlreiche Monumente aus diesen Epochen, z.B. ein Marinetor mit einem eingesetzten Stück des römischen Triumphbogens, auf zwei Plätzen antike korinthische Säulen, das römische Forum, eindrucksvolle Paläste sowie zahlreiche kulturhistorisch bedeutsame Kirchen. Eine besondere Attraktion aus der Neuzeit ist die von einem einheimischen Architekten installierte Meeresorgel, die durch die Wellenbewegung Musik erzeugt. Unter den Stufen der Uferpromenade befinden sich Orgelpfeifen in Röhren. Durch die Meereswellen wird Luft in die Pfeifen gepresst, so dass je nach Wellengeschwindigkeit und Pfeifengröße unterschiedliche Töne entstehen. Eine weitere Attraktion ist die vom gleichen Architekten ebenfalls an der Uferpromenade geschaffene Installation „Sonnenanbetung“. Sie besteht aus 300 mehrschichtigen, begehbaren Glasplatten. Darunter liegende Solarzellen fangen tagsüber das Sonnenlicht auf und erzeugen nach Sonnenuntergang eine spektakuläre Lichtershow.
Am achten Tag verließen wir unser Hotel und Kroatien und machten uns auf den Rückweg nach Bled in Slowenien, wo auf dem Weg nach Hause noch eine Übernachtung vorgesehen war. Unterwegs machten wir halt in Postojna und besuchten die dortigen Tropfsteinhöhlen, auch als Adelsberger Grotten bekannt. Diese riesige erschlossene Höhlenwelt mit Wegen und Brücken, ca. 20 km lang auf mehreren Ebenen, ist gigantisch, beeindruckend und überwältigend. Man fährt mit einer elektrischen Minibahn ein Stück hinein und legt dann den restlichen Weg zu Fuß zurück. Die teilweise mächtigen, von der Natur geformten Gebilde sind von einer imposanten, erhabenen Schönheit, die man nur staunend betrachten und bewundern kann. Der Besuch dieser Höhlen hinterlässt einen bleibenden Eindruck hinsichtlich der Möglichkeiten und der Kraft der Natur. Danach ging es weiter zu unserem letzten Standort Bled, unweit der österreichischen Grenze. Bevor wir das Hotel aufsuchten, machten wir noch einen Halt an dem kleinen idyllischen Bleder See mit seiner kleinen Insel, auf der sich eine Kirche befindet.
Sodann begann nach dem Frühstück die Heimfahrt, die von einigen Staus behindert wurde, aber dann letztlich am frühen Abend in Rodenbach glücklich endete. Es war wieder eine sehr schöne, eindrucksvolle, harmonische und bestens organisierte Reise. Der Dank dafür gilt dem TGS-Organisationsteam um Artur Wiegelmann und natürlich Touristik-Service Dietz.